Lade...
 

Berliner Modell

Das Berliner Modell beschreibt ein Konzept zur Eingewöhnung von. Kindern in den Kindergarten. "Was hat das mit Mediation zu tun?", werden Sie fragen. Das Modell wird hier vorgestellt, weil es oft mit anderen Modellen der Mediation (wie z.B. das Cochemer Modell, das Altenkirchener Modell) verwechselt wird und weil auch ein Mediator oder eine Mediatorin von den Erfahrungen bei Streitigkeiten über den Kindesumgang profitieren können.

Worum geht es?

Es geht um die elternbegleitete Eingewöhnung in den Kindergartenalltag.1 Das Konzept basiert auf der Vertrauensbildung. Das Kind wird phasenweise eingewöhnt. Die Phasen sind:

  1. Grundphase: Die Bezugsperson begleitet das Kind in die KiTa und hält sich dort zusammen mit dem, Kind auf.
  2. Stabilisierungs- und Trennungsphase: Nach wenigen Tagen versucht die Person in der KiTa mehr und mehr kontaktaufwändige Unterstützungen des Kindes.
  3. Schlussphase: Wieder einige Tage später wird das Kind ein erstes emotionales Band mit der Person in der KiTa geknüpft haben. Die Bindungsperson zieht sich weiter zurück. Das Kind mag sich dagegen auflehnen, wenn die Bezugsperson nicht mehr anwesend ist, lässt sich jetzt aber schnell und leicdht trösten. Die Bindungsperson ist nur noch auf Abruf verfügbar.

Vertrauen

Vertrauen ist ein Gefühl, das aufgebaut werden muss. Es entsteht aus der Sicherheit der Bindung (und der Gewissheit, dass die Bindiung fortbesteht) und der Förderung der Exploration. Das Konzept zeigt die Abweichung im Verhalten der Eltern bei hocheskalierten Streitigkeiten und Fällen der Elternentfremdung zu dem gewünschten Elternverhalten.

Bedeutung für die Mediation

Vertrauen ist ein großes und häufig vorkommendes Thema in der Mediation. Es ist wichtig genug, um ihm einen eigenen Beitrag zu widemen.2 Hier ergibt sich eine praktische Anwendung bei Streitigkeiten über den Umgang eines (getrennten) Elternteils mit dem Kind. Das Beispiel zeigt, was ein Elternteil unternehmen würde, um dem Kind den Gang in den Kindergarten zu ermöglichen. Es zeigt aber auch die Anforderungen und die Diskrepanz, wenn schon Entfremdungserscheinungen zum anderen Elternteil erkennbar sind. Es wird deutlicht, dass es ohne die Unterstützung des Bezugselternteils für das Kind schwierig sein wird, sich auf den Umgang einzulassen. Wie kann ein kleines Kind Vertrauen aufbauen, wenn selbst die Bezugsperson kein Vertrauen hat und die Perrsönlichkeit des Kindes noch nicbht so weit entwickelt ist, dass es sich darüber hinwegsetzen kann? In solchen Fällen muss eine erfolgreiche Mediation also an der Sichtveränderung der Eltern und dem Beziehungsproblem auf der Paarebene ansetzen, wenn die zu treffende Umgangsregelung erfolgreich sein soll.

Hinweise und Fußnoten

Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen

Bearbeitungsstand: 2021-11-05 10:00 / Version 7.

Siehe auch: Kindesumgang, PAS
Prüfvermerk: -

1 {trackerautoritem trackerId="16" fieldId="103" fieldId2="622" itemId="12088"}
2 Siehe Vertrauen


Based on work by Arthur Trossen . Last edited by Bernard Sfez
Seite zuletzt geändert am Samstag November 9, 2024 13:21:24 CET.

Durchschnittliche Lesedauer: 2 Minuten