Das Gutachten von Prof. Dr. Josef Neuert wurde anlässlich des Justizprojektes integrierte Mediation im Bezirk des OLG Koblenz erstellt. Es ist zugleich die aufwändige Evaluation des Projektes. Die mehr als 600 Seiten umfassende Analyse belegt eine statistisch messbare Steigerung der Zufriedenheit und der Nachhaltigkeit des Ergebnisses auf Seiten der Parteien, der Rechtsanwälte und der Richter.

Das Gutachten

Das Gutachten bestätigt, dass der Einsatz des Konfliktregelungskonzepts „Integrierte Me­diation“ die sozialpsychologische und ökonomische Effi­zienz von Gerichtsverfahren in Familienangelegenheiten sowohl in prozessualer als auch in ergebnisbezogener Hinsicht im Ver­gleich zu den „klassischen Verfahren“ erhöht. Der Originaltext des Gutachtens befindet sich im Repositorium. Klicken Sie auf das Bild, um die Datei zu öffnen.

Prof. Dr. Neuert war übrigens so inspiriert von den Erfahrungen, die er entlang der Begutachtung sammeln konnte, dass er im Anschluss daran über das Thema habilitierte. Die Habilitationsschrift finden Sie ebenfalls im Repositorium.

Ergebnis der Evaluierung

Das Ergebnis hält fest .....,

... dass grundsätzlich eine aus wissenschaftlicher Sicht gerechtfertigte Handlungsempfehlung zur Etablierung mediationsgestützter Methoden, Verfahren und Prozesse in gerichtlichen Streitfällen
gegeben werden kann, da diese aller Voraussicht nach zumindest die „sozialpsychologische und ökonomische“ Wahrnehmung eines Effizienzvorsprungs und damit zumindest einen bewussteren Umgang mit Konflikten und deren potentiell schädlichen Auswirkungen in individueller und gesamtgesellschaftlicher Hinsicht induzieren.

Besonderheit des Gutachtens

Wie lässt sich der Erfolg einer Mediation messen?
Die Ausführungen zum Qualitätsmanagement und zum Benchmarking belegen, dass es nicht genügt, die Abschlüsse zu zählen. Es ist ein Problem von vielen Statistiken, die einen Eindruck über die Mediation hinterlassen sollen. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Informelle Verfahren bekommen einen formellen Maßstab. Neuert setzt sich intensiv mit der Frage auseinander, welche Variablen wie zu erfassen sind, damit am Ende eine Aussage über den Nutzen, also die Zufriedenheit möglich wird. Die Nutzenorientierung bringt das Gutachten nah an die Mediation, so dass es unabhängig vom Inhalt, allein wegen der Methodik vorbildlich ist für Evaluierungen in der Mediation.

Erfahrungen

Lesen Sie mehr über das Justizprojekt und die damit gewonnenen Erfahrungen im Beitrag Justizprojekt. Das Projekt wurde trotz guter Erfolge und positiver Rückmeldungen der Richter und der Anwälte nicht weiter verfolgt.