Widerstand
Widerstand bedeutet, sich zu widersetzen.
Die Frage ist wogegen?
Es ist die erste und wichtigste Frage, die der Mediator zu klären hat. Richtet sich der Widerstand gegen das Verfahren oder gegen die andere Partei? Ist es überhaupt ein Widerstand oder soll das Verhalten etwas anderes zum Ausdruck bringen?
Als ein flexibles Verfahren bietet die Mediation eine Fülle von Möglichkeiten mit der Situation umzugehen. Den Widerstand zu brechen könnte bedeuten, sich gegen die Dynamik des Konfliktes zu wenden. Es passt besser in die Mediation, wenn es dem Mediator gelingt, die Energie des Widerstands aufzunehmen und in ein Mitwirken umzuwandeln. Voraussetzung dazu ist, dass verstanden wird was der Widerstand bedeutet und wogegen sich die Partei widersetzt.
Üblicherweise wehrt sich ein Mensch nicht gegen das womit der einverstanden ist. Der Widerstand deutet also darauf hin, dass die Partei mit irgendetwas nicht einverstanden ist. Das herauszufinden ist die Aufgabe des Mediators. Die Mediation bietet (fast) alles, was einen Widerstand erübrigt. Sie bietet (richtig ausgeführt) keinerlei Anlass zum Streit. Wenn die Partei trotzdem Widerstand gegen das Verfahren leistet, hat sie es entweder nicht verstanden oder es gibt eine Hürde, die der Mediator übersehen hat. Dann kann er dankbar für den Widerstand sein, weil die Hürde dadurch sichtbar wird. Richtet sich der Widerstand gegen die andere Partei, bestehen Chancen das in Phase drei ein Sichtwechsel möglich wird. Auch hier kommt es darauf an die Emotionen der Partei zu verstehen. Vor allem muss die Gegenseite diese Emotionen verstehen. Hier zeigte sich was Verstehensvermittlung betdeutet.
Was tun wenn ...
- Die Partei leistet Widerstand
- Die Partei beantwortet die Frage des Mediators nicht
- Die Partei ist mental blockiert
- ... weitere Interventionen im Ratgeber
Siehe auch: Blockade, schwierige Situation
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