Mediations- und Mediatorenverbände
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Mediationswelt Mediatorenverbände Institutionen Politik und Mediation Mediationspolitik Implementierung Forum
Worum es geht: Im rechtstechnischen Verständnis bezeichnet ein Verband die Vereinigung von Vereinen oder anderen Körperschaften. Ein Verband kann aber auch den Zusammenschluss zur Bündelung und Regelung von Interessen meinen.1 Mediations- und Mediatorenverbände werden als spezialisierte Organisationen wahrgenommmen und erfasst, die es sich zur ausschließlichen Aufgabe gemacht haben, die Mediation oder die Tätigkeit der Mediatoren unmittelbar zu fördern.2
Einführung und Inhalt: Die Vielfalt der Verbände und Institutionen spiegelt die Vielseitigkeit der Mediation und der damit einhergehenden Aufgaben in der Mediationslandschaft wieder.3
Rolle und Bedeutung
Die Selbstsicht der Verbände und Organisationen der Mediation differiert, wie sich die Sicht aufeinander unterscheidet. Ob ein Verband groß oder maßgeblich ist4 und welche Bedeutung ihm zukommt, entscheidet letztlich seine Zielsetzung und sein Auftreten. Ein Unternehmen würde sich eine Identität (CI, Corporate Identity) und ein Alleinstellungsmerkmal geben. Bei Verbänden ist das nicht anders. Was aber genau ist das Selbstverständnis, der Auftrag und das Alleinstellungemerkmal des jeweiligen Verbandes? Wofür sind sie zuständig und wie grenzen sie sich ab?5
Konstallation
Zur Frage, ob und wie sich die Verbandslandschaft gliedern und strukturieren lässt und wo es zu Überschneidungen kommt, soll das Verzeichnis der Mediationsverbände beitragen. Es gibt eine Vielzahl von Verbänden mit unterschiedlichem Wirkungsradius. Manche sind international, manche national und manche nur regional präsent. Auch der thematische Zugang differiert. Manche Verbände nehmen sich des Themas in seiner ganzen Banbreite an, andere sind hochspezialisert. Es gibt Überschneidungen. Aktuell gebräuchlich ist eine wenig aussagekräftige Unterteilung der Verbände in folgende Gruppen:
- B-Verbände: So werden einige Verbände zusammengefasst, die mit "Bundes-" anfangen, also der BM (Bundesverband Mediation), die BAFM (Bundesarbeitsgemeinschaft Familienmediation) und das BMWA. Ihr Rechtsstatus ist ein privatrechtlicher Verein.
- D-Verbände: So werden die DGM und das DFfM zusammengefasst. Sie sind ebenfalls privatrechtlich als Vereine organisiert. Das DFfM sieht sich als eine Dachorganisation in einem Mediatorenverbandsverbund. Es hat aber keine Vertretungsberechtigung für die angeschlossenen Verbände. Auch sind nicht alle Verbände beigetreten.
- QVM-Verbände: Das sind die Gründerverbände des QVM (Qualitätsverbund Mediation) BAFM, BMWA, DGM, DFfM, ohne den BM!.
- Schließlich gibt es Fachverbände, die sich bestimmten Themen oder Sichtweisen der Mediation widmen und durchaus bundesweit und berufsvertretend tätig sind. Auch sie sind meist in der Rechtsform eines privatrechtlichen Vereins organisiert.
Ein Dachverband hat sich in Deutschland bis heute nicht etabliert, ebensowenig wie ein konzertiertes Auftreten. Zwar spielen die Verbände eine wichtige Rolle in der Welt der Mediation. Sie spielen aber nicht die einzige Rolle. Es gibt weitere Protagonisten, die die Mediationslandschaft prägen.
Die Welt der Mediation Braucht die Mediation einen Dachverband
Aufgaben
Die Aufgaben der Verbände und Organisationen sind selbstverordnet. Manche nehmen die Aufgaben von Berufsverbänden wahr. Kein Verband hat die hoheitliche Befugnis, ein staatliches Zertifikat zu verleihen oder zurückzunehmen. Die Berufsaufsicht ist noch nicht geregelt, wenn sich nicht die Aufsicht des Grundberufes6 zuständig fühlt. Im Vordergrund der Verbandstätigkeit steht deshalb noch die Organisation der Ausbildung, ihre Verwaltung und die Entwicklung von Standards dafür.
Standards Ausbildungszertifikate Berufsaufsicht
Zusammenarbeit
Ursprünglich gab es ein Forum für Mediation wo sich die Protagonisten zusammengesetzt haben, um sich über die Mediation auszutauschen. Das geschah in einer Phase der Selbstfindung der Mediation. Damals war die Verbindlichkeit der Beschlüsse und Empfehlungen wie im Code of Conduct for Mediators nur durch eine Selbstunterwerfung sichergestellt. Man mag über die Gründe spekulieren, warum das Forum im zeitlichen Zusammenhang mit der Einführung des Mediationsgesetzes aufgelöst wurde. Obwohl der Gesetzgeber den Verbänden den Auftrag erteilt hat, die Selbstverwaltung einschließlich der Ausbildung selbst in die Hand zu nehmen, konnten die Verbände bis heute diesem Auftrag nicht nachkommen. Sie haben die zur Abgrenzung erforderliche Selbstreferenzialität offenbar noch nicht überwunden. Auch die Zusammenarbeit der Verbände lässt zu wünschen übrig.7
Ein möglicher Grund für die mangelnde Zusammenarbeit ist der unausgesprochene Wettbewerb, dem die Verbände ausgesetzt sind. In der Mediationslandschaft finden sich politische Strukturen wieder, die wenig mit Mediation zu tun haben. Die Industrie zeigt mit dem Modell der Coopetition, wie sich das Problem lösen lässt. Auf die Mediation übertragen würde das bedeuten, dass nicht nur die Verbände sondern alle Protagonisten der Mediationswelt bei der Entwicklung der Mediation zusammenarbeiten, um bei ihren Angeboten einen konstruktiven Wettbewerb ausbilden zu können.
Wenn wir optimistisch denken, ist einiges aber auf dem Weg. Das Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz hatte im Jahre 2020 und 2021 eine Serie von Onlineworkshops abgehalten, wo alle Protagonisten die Möglichkeit hatten, sich einzubringen. Bei dem Treffen der Verbände am 15.11.2022,8 wo allerdings nur einige vertreten waren, hat sich eine hohe Bereitschaft zur Kooperation herausgestellt. Es ist vielleicht ein Anfang. Bemerkenswert ist, dass dort das Wiki als ein Medium vorgestellt und begriffen wurde, das zusammenführen kann.
Tatsächlich stellt das Wiki to Yes mit einem unabhängigen und neutralen Metaportal eine Plattform zur Verfügung, die diese Zusammenarbeit und mehr noch die Zusammenführung der Akteure ermöglicht. Nicht nur die Verbände sind eingeladen, bei diesem Projekt mitzuwirken.9
Verbändeverzeichnis
Nachfolgend finden Sie ein Verzeichnis der Verbände und Vereine, die sich dem Thema Mediation verschrieben haben. Das Verzeichnis ist ein Auszug der Institutionendatenbank. Mit Hilfe der Datenbank ist es möglich, die Daten zu filtern und zueionander in Beziehung zu setzen, damit Sie den für Sie zuständigen Verband herausfiltern können.
Bedeutung für die Mediation
Die Verbände sind außerordentlich wichtig, um die Mediation weiter zu durchdringen, die Entwicklung zu fördern und zu koordinieren und für die Verbreitung der Mediation zu sorgen. Leider befinden sich die Verbände in einem nicht zugestandenen Wettbewerb. Das Konzept der Coopetition würde ihnen heraushelfen und konzertierte Aktionen ermöglichen. Mediation satt Politik lautet die Devise.
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Zitiervorgabe im ©-Hinweis.
Aliase: Mediationsverband, Mediatorenverband
Siehe auch: Mediationswelt, Vernetzung
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