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Interaktion

Wie sich die Zukunft gestalten lässt

Das Wort Interaktion kann aus dem lateinischen abgeleitet werden. Dann bedeutet es: Inter = zwischen und Aktion = Handlung. Die Interaktion beschreibt die Wechselwirkung zweier Handlungen, wobei die Aktion eine Reaktion hervorruft und diese wieder eine Reaktion auf die Reaktion usw. Die Interaktion beschreibt das Wechselspiel.

Realität gestalten

Oft wird Interaktion auch mit Kommunikation gleichgesetzt, obwohl die Interaktion weitergeht und doch andere Reaktionen betreffen kann. In der Kommunikation wird das Zusammenspiel jedoch deutlich.

{EXAMPLE()}Hammerbeispiel: Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Vielleicht hat er die Eile nur vorgeschützt, und er hat was gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts getan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht´s mir wirklich. - Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie Ihren Hammer".{EXAMPLE}

Das berühmte Hammerbeispiel aus Watzlawicks "Anleitung zum Unglücklichsein" belegt nicht nur die fatale Wirkung eines Wirklichkeitskonstruktes (wofür das Beispiel herhalten soll), sondern auch die Verwirklichung des vorgestellten Zweifels aufgrund der darauf begründeten Kommunikation. Der flüchtige Gruß wird mit der schroffen Zurechtweisung quittiert. Man mag sich vorstellen, wie der Nachbar reagiert und wie sich die nachbarschaftliche Beziehung in der weiteren Interaktion ausgestalten wird. Der ursprüngliche Verdacht, dass der Nachbar etwas gegen den Gesuchsteller hat, wird sich bestätigen.

Das Beispiel soll zeigen, wie die Interaktion die Vorstellung von Wirklichkeit bestätigt und in eine Realität umwandelt. Hätte der Gesuchsteller eine andere Vorstellung vom Nachbarn gehabt, hätte er anders agiert und möglicherweise eine andere Interaktionskette herbeigeführt.

Zukunft gestalten

Das Beispiel belegt auch, wie sich durch die Interaktion die Zukunft verändern lässt. Vom Chaos wissen wir, dass die Zukunft nicht vorhersehbar ist. Die Interaktion aber durchaus. Sie gibt Möglichkeiten, die Zukunft zu gestalten. Wenn der Nachbar darauf verzichtet, die schroffe Zurechtweisung als solche zu bewerten, wird er in Zukunft möglicherweise gleichförmig freundlich sein. Die Interaktion wird einen anderen Verlauf bekommen.

Bedeutung für die Mediation

So wie die Interaktionen die Realität und die Zukunft gestalten, so gestalten sie auch die Mediation. In der Mediation spielt die Interaktion zwischen den Parteien (und mit dem Mediator) deshalb eine sehr große Rolle. Durch die Herausstellung der Autonomie und deren Selbstbestimmtheit der Klienten, durch die Akzentuierung ihrer Unterschiedlichkeit und die Orientierung an ihren Bedürfnissen und Interessen, sowie durch die balancierte Wertschätzung der Mediatoren ist es möglich, die Eindrücke voneinander zu verändern. Es ist ein Prozess, der in vielen kleinen Einzelschritten stattfindet und erst in der Summe eine Korrektur der Eindrücke und der Interaktion ermöglicht.

Hinweise und Fußnoten

Alias: Interaktionen
Bearbeitungshinweis: Textvollendung erforderlich.
Prüfvermerk: -

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Based on work by anonymous contributor . Last edited by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Donnerstag März 28, 2024 21:37:35 CET.

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