Gesprächsregeln in der Mediation
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Die Kommunikation spielt eine wichtige Rolle, wozu auch die Gesprächsregeln zählen. Mithin ist der Beitrag im Zusammenhang zu lesen.
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Auch wenn die Mediation ein informelles Gespräch darstellt, gibt es Regeln, die den Erfolg des Gesprächs sichertellen sollen. Die Gesprächsgestaltung wird im Kapitel Gesprächsführung erördert. Hier geht es um die Regeln, die der Meditor zur effizienten Gesprächführung einführen kann und soll. Der Beitrag setzt sich aus folgenden Kapiteln zusammen:
Lass mich doch bitte ausreden!
Warum sollte ich? Du hast mir gar nichts zu sagen!
Abgrenzungsbedarf
Bitte beachten Sie die begriffliche Unterscheidung zwischen den Gesprächsregeln der Mediation und dem Kommunikationsrahmen. Eine weitere Abgrenzung ist zum Kommunikationskontext und den Mediationsregeln vorzunehmen. Es ist ganz wichtig, dass der Mediator zwischen den Regeln der Mediation und den Gesprächsregeln zu unterscheiden weiß. Es gilt der Grundsatz:
Gesprächsleitung
Der Mediator soll zwar das Gespräch leiten. Er hat jedoch keine Direktionsbefugnis (keine originäre rechtliche Legitimation den Parteien Anweisungen zu geben). Er kann den Parteien nicht sagen, was sie zu tun oder löassen haben. Bindende Direktiven, die das Verfahren betreffen, sind deshalb durch Vereinbarungen (auch das verfahren betreffend!) zu ersetzen. Die Vereinbarung stellt eine Mediationsabrede dar, wenn sie nicht im Mediationsvertrag oder in der Mediationsdurchführungsvereinbarung erfasst worden sind.
Empfehlung für Gesprächsregeln
Die Mediation ist im Grundsatz eine gelenkte informelle Kommunikation. Je mehr Regeln eingeführt werden, umso mehr wird sie formalisiert. Gesprächsregeln sind ein Element der Steuerung des Gesprächs. Sie sollten (je nach Inhalt) bedächtig verwendet werden. Das pauschale Vorschreiben von Gesprächsregeln ist mit größter Vorsicht zu genießen.
Mit der Vorgabe von Regeln verschießt der Mediator möglicherweise sein Pulver, bevor es einen Bedarf zum Schießen gibt. Wenn es zum Eklat kommt, ist immer noch Zeit und Gelegenheit, Gesprächsregeln einzuführen. Desweiteren verhindert er Informationen über das Miteinander der Parteien. Besser wäre es, wenn er die Gesprächsregeln nicht vorgibt, sondern fragt, ob die Parteien gegebenenfalls meinen, dass die Einführung von Gesprächsregeln sinnvoll oder notwendig sind.
Mögliche Gesprächsregeln
Adäquate Möglichkeiten zur Formalisierung in der Mediation sind deshalb:
- Worterteilung
- Viele Mediatoren erteilen einer Partei das Wort. "Fangen Sie doch mal an, Sie sind eine Frau", oder "Fangen Sie an, Sie sind der Kläger" usw. Bei dieser Vorgehensweise kann der Mediator schnell in ein Fettnäpfchen treten. Auch geht ihm die Information verloren, wie die Parteien mit sich und dem Konflikt umgehen. Besser ist es also, die Parteien entscheiden zu lassen, wer anfangen soll.
- Redezeit
- Sogenannte Vielredner nehmen Raum in Anspruch. Manche muss man reden lassen, damit Informationen generiert werden, andere muss man daran hindern. Die Einführung von Redezeiten ist eine Idee, die Parteien anzuhalten, sich kurz zufassen.
- Ausreden lassen
- Hier hilft die Technik des Redestabs.
- Gesprächsregeln
- Die Formalisierungen können in Regeln vereinbart werden.
Bedeutung für die Mediation
Sie finden den Eintrag "offene Gespräche ermöglichen" in der Auftragsdatenbank, obwohl es keine Aufgabe des Mediators ist. Ihre Einführung wird aber oft wie ein elementarer Bestandteil der Mediation beschrieben und gehandhabt. Ihre Einführung obliegt dem Ermessen des Mediators, das er nach den Anforderungen des Falles und dem Verhalten der Parteien ausübt, wenn ein Bedarf besteht, das Gesprächsverhalten zu disziplinieren. Wenn Gesprächsregeln eingeführt werden, ist der Mediator ebenfalls daran gebunden.
Was tun wenn ...
- Die Gespräche drehen sich im Kreis
- Die Parteien fallen immer wieder in den Streit zurück
- Die Parteien schreien sich an
- Dem Mediator sind die Gesprächsregeln wichtiger als die Regeln der Mediation
- Weitere Empfehlungen im Fehlerverzeichnis oder im Ratgeber
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Siehe auch: Gesprächsführung
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